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Autorenbildcorinneliberto

Die Macht der Farben

Farben beeinflussen unsere Handlungen und Gefühle. Wer Farben gezielt einsetzt, kann mit deren Wirkung die Sichtbarkeit erhöhen und die Philosophie des Unternehmens transportieren.

Alles durch die rosa Brille sehen: Die Bedeutung der Farben

Jede Farbe löst Emotionen aus. Jede Farbe verbinden wir mit unseren Erfahrungen und Gedanken dazu. Das sind subjektive Vorgänge, die bei jedem etwas anders sind. Es gibt aber trotz individueller Wahrnehmungen und teilweise kulturell bedingten Unterschieden Grundsätze, die für die Mehrheit stimmen. Rot wird als warme Farbe eingestuft, blau als kalte Farbe.


Blau

Blau steht für Harmonie, Ruhe, Vertrauen, Unendlichkeit. Blau beruhigt und hilft uns, den hektischen Alltag gelassener zu bestreiten. In der Farbtherapie wird blau gegen Migräne und Rückenschmerzen eingesetzt. Die Farbe des strahlenden Himmels und des Meeres steht auch für Klarheit und Loyalität.


Grün

Grün steht für Durchsetzungsvermögen, Beharrlichkeit, Entspannung und Frische.

Es ist die Farbe der Mitte und fördert Eigenschaften wie Toleranz und Zufriedenheit. Die Farbe der saftigen Wiesen und Pflanzen ist angenehm für die Augen und steht auch für Zuversicht und Frische.


Orange

Orange steht für Freude, Ausgelassenheit, Optimismus, Neugier, Lebensfreude und Kreativität.

Orange ist eine Farbe der Wärme und Aktivität Sie hebt die Stimmung, indem sie Geselligkeit und Gemütlichkeit darstellt. In der medizinischen Farbtherapie wird orange zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt. Die Farbe der Blüte und der Sonne ist im Buddhismus die Farbe der Erleuchtung.


Die graue Eminenz: Herkunft der Redensarten mit Farben

Es gibt unzählige Redensarten mit Farben. Haben Sie sich schon mal überlegt, warum wir «blau machen»? Das geht in frühere Jahrhunderte zurück. Dort färbte man Kleider blau mit den Blättern der Waidpflanze. Diese musste man in einem langwierigen Prozess gären lassen. Hierfür brauchte es den Urin der Färber. Und je mehr Alkohol diese Färber getrunken hatten, umso besser lief der Prozess mit den Blättern. Die Färber mussten also viel trinken und während Tagen nur ab und zu Rühren und sonst abwarten. Also «blau machen beim Blau machen».


Der grüne Daumen stellt die direkte Verbindung der Farbe grün mit der Natur her. Ein «Grünschnabel» bezieht sich auf die grünliche Haut, die junge Vögel um den Schnabel haben. Genauso wie das junge «Greenhorn» an den Hörnern.


Spanische Ehemänner nennen ihre Frauen «media naranja», also die orangefarbene bessere Hälfte.


Das Auge isst mit

Eine blaue Tomate? Wir wissen, dass es rote, orange und (unreife) grüne Tomaten gibt. Aber blaue und violette Tomaten, das ist ungewöhnlich. Mit diesen Tomaten stimmt etwas nicht, da sie nicht unserem «Bild» entsprechen. Das Auge isst mit – und das nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern zum Überleben. Schon die Ur-Bewohner haben die Farben als wichtige Informationsquelle genutzt. Sie lernten, Geniessbares von Ungeniessbarem, Giftiges von Ungiftigem zu unterscheiden.


Sehen Sie nicht rot! Einblick in die Farbsysteme

Das menschliche Auge kann eine unglaubliche Vielfalt an Farben sehen. Mit unseren Möglichkeiten, Farben auf Dingen anzubringen, können wir niemals dieses ganze Spektrum abbilden. Damit eine Farbe auf Papier, am Bildschirm und auf einem Gegenstand immer gleich aussieht, müssen die Farben je nach Produktionsart «umgerechnet» werden. Farbsysteme dienen als Referenz und Orientierungshilfe. Es gibt viele Farbsysteme, nachfolgend nur die wichtigsten Punkte dazu.


Auf dem Monitor bilden wir Farben meist als RGB-Werte oder als hexadezimale Werte (#) ab. Das ist ein sogenannter «additiver Farbraum». Die Addition aller (Licht-) Farben ergibt weiss. Der RGB-Farbraum ist grösser als der Farbraum, den man für Druck nützt. Es gibt also Farben, die ich auf dem Bildschirm anwenden kann, aber mit einem Druck nicht so darstellen kann.



Bei Druckfarben handelt es sich um eine subtraktive Farbmischung. Alle Farben zusammen ergeben schwarz. «Normale» Druckprodukte werden im 4-Farben-Druck (CMYK) produziert. Das heisst, dass die gleiche Seite vier mal gedruckt wird: Cyan, Magenta, Yellow und K für Schwarz. Um exakt eine Farbe abzubilden, ist hier nicht nur der umgerechnete Wert wichtig, sondern auch, welches Papier als Grundlage dient. Je nachdem, ob dies mehr oder weniger «saugt», verändern sich die Farben und die Mischung muss nochmals etwas angepasst werden.


Wenn man dies vermeiden will, kann man mit Pantone-Farben drucken. Im Gegensatz zum CMYK-Druck wird hier direkt die gewünschte Farbe gedruckt. Diese Farben sind bereits fixfertig in der entsprechenden Farbe produziert. Dieses Verfahren ist jedoch meist teurer, da die Druckerei hierfür die Maschinen neu ausrüsten muss. Damit man die gleiche Farbe auf allen Untergründen hat, kann man die Werte umrechnen (sofern die Farbe innerhalb aller betroffenen Farbräume ist). Es gibt Farbfächer, die z.B. Pantone in CMYK umrechnen. Natürlich kann ich das auch online nachschlagen, mit dem Fächer habe ich aber ein verbindliches Farbmuster.


Alles im grünen Bereich: Finden Sie Ihr Farbkonzept

Finden Sie ein Farbkonzept, das zu Ihrem Unternehmen passt. Es gilt einerseits, die Philosophie der Firma sowie die Wiedererkennung durch die Farben zu stärken. Aber vergessen Sie nicht, vorher zu prüfen, womit man die Farben verbindet. Auch das muss passen – wie die «Faust aufs Auge». Alles andere ist nicht authentisch und wirkt wie die oben beschriebene violette Tomate. Buchtipp: Wie Farben wirken von Eva Heller (ISBN 978-3-499-61960-1).

Wofür wollen Sie stehen? Wir beraten Sie gerne und begleiten Sie bei der Definition dieser zentralen Eckwerte für Ihr Unternehmen.

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