Jedes Jahr fassen wir neue Vorsätze – sie schiessen aus dem Boden wie Pilze. Manchmal sind wir erfolgreich damit, manchmal scheitern wir. Wie gelingt es, neue Gewohnheiten zu implementieren im Alltag?
Ein Vorsatz ist kein Ziel
Auf das neue Jahr schmieden wir wieder neue Pläne und nehmen uns zig Dinge vor. Aber oft scheitern wir und fallen in alte Gewohnheiten zurück. Dies, weil die Macht der Gewohnheiten sehr stark ist, aber auch, weil wir unser Ziel nicht klar vor Augen haben.
Setzen Sie sich ein smartes Ziel (spezifisch, messbar, terminiert) mit konkreten Aktionsschritten. Aus dem Vorsatz, die Bekanntheit meiner Firma zu steigern, wird: ich möchte innerhalb von 3 Monaten X neue Follower in den sozialen Medien mit meinen Blogbeiträgen gewinnen.
Das Ziel sollte positiv formuliert sein (was will ich). Unser Hirn kann nicht mit einem «nicht» umgehen. Es kann nur ein konkretes Ziel ansteuern. «Nichts Süsses essen» wird also übersetzt mit «Süsses essen»! Wenn Sie das Ziel aus einem Leidensdruck heraus setzen, wird es besser erreicht werden können als etwas, «das man mal tun könnte». Dies, da die Motivation dann automatisch viel höher ist und bleibt.
In kleinen Schritten zum Ziel
Ein Ziel liegt meistens nicht direkt vor der Nase. Es braucht einen Weg, bis man dort angelangt ist. Nehmen Sie sich nicht alles auf einmal vor, sondern einen Schritt nach dem anderen. Setzen Sie kleine Impulse, die sich in den Alltag integrieren lassen. Lieber konsequent 10 Minuten Sport pro Woche als sich eine Stunde vorzunehmen und nach einer Woche aufzugeben.
Manchmal kommt trotz Planung der einzelnen Schritte etwas dazwischen: der Alltag! Versuchen Sie, die grössten Gefahren vorauszusehen und für diese Situationen bereits einen Plan B zu definieren. Sie wollten ins Fitnesscenter und nun kommt überraschend Besuch? Dann machen Sie doch wenigstens einen Spaziergang mit dem Besuch.
Feste feiern wie sie fallen
Wenn Sie einen Meilenstein erreicht haben, dann loben Sie sich dafür. Blicken Sie mal zurück und schauen Sie an, was Sie bereits geschafft haben – das gibt wieder Energie für die nächsten Schritte. Auch immer gut ist es, wenn Sie sich mit Gleichgesinnten verbinden und sich über das Ziel und den Fortschritt austauschen können. Wenn Sie sich mit jemandem darüber unterhalten, wird auch die Verpflichtung sich selbst gegenüber direkt stärker, denn nun wissen ja auch andere davon.
Das grosse Ganze nicht aus den Augen verlieren
Wofür mache ich das eigentlich? Das grosse Ziel darf man nicht aus den Augen verlieren. Mit einem Vision Board kann man das grosse Ganze gut visualisieren. Zuerst braucht es Klarheit, was die wirklich wichtigen Ziele sind. Und wenn das fertige Vision Board dann noch irgendwo hängt, wo ich es jeden Tag sehe, dann verliere ich das Ziel nicht aus den Augen und bleibe motiviert.
Das (Gewohnheits-)Tier im Mensch
Das tönt doch alles super! Ich habe mein grosses Ziel vor Augen, kenne die nächsten Schritte und bin auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet… Und warum scheitere ich dann doch? Weil es sehr schwierig ist, neue Gewohnheiten zu implementieren.
Unser Gehirn ist auf Gewohnheitsbildung trainiert. Über 95% unserer Entscheidungen und Handlungen laufen unbewusst/automatisch ab. Das ist gut so, denn sonst wären wir mit alltäglichen Dingen wie Zähne putzen bereits überfordert. Leider unterscheidet das Gehirn nicht zwischen guten und schlechten Gewohnheiten. Sobald Abläufe sich wiederholen, werden sie eingeprägt.
Gut Ding will Weile haben
Eine Verhaltensänderung geschieht nicht von heute auf morgen. Unser Gehirn prägt sich Gewohnheiten ein, indem es auf einen Auslöser reagiert, immer gleich darauf reagiert und sich dann belohnt (Freude, innere Ruhe, Anerkennung usw.). Wenn man die Auslöser der Gewohnheit kennt und dann das angestammte Verhalten durch ein anderes austauschen möchte, muss man Selbstdisziplin und Ausdauer an den Tag legen. Wie man in acht Schritten seine Gewohnheiten verändert lesen Sie hier. Im Durchschnitt dauert es 66 Tage, bis eine neue Gewohnheit als solche gespeichert ist. Da gibt es nur eins: «dranneblibe, dranneblibe»….
Barfuss ins 2020
Ich selber habe auch ein Vision Board und Jahresziele. Mit der Liberto GmbH stehe ich für identitätsbasiertes Marketing. Da geht es um Herkunft und Wurzeln. Und meine persönliche Verwurzelung mit der Natur möchte ich beibehalten. Ein Vorsatz ist, dass ich 2 Mal pro Woche abends vor dem Einschlafen noch barfuss auf der Wiese laufen werde. Warum? (Ist sie von allen guten Geistern äh Schuhen verlassen?) Nein, es stärkt das Immunsystem, beruhigt und fördert einen regenerativen Schlaf durch Stress-Abbau. In ungefähr 66 Tagen wissen wir, wie stark der Druck durch das öffentliche Commitment war – ob ich es schaffe, diese Gewohnheit zu etablieren.
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